Olympiatagebuch Rio 2016 Teil 1
Liebes Olympia-Tagebuch…..
…. mittlerweile ist Tag 2 des Trainingscamps im brasilianischen Búzios vorüber und ich möchte die Gelegenheit nutzen, euch einen ersten Eindruck vom Olympia-Alltag zu geben.
Nachdem ich meine 28-stündige Reise (über Rom und Sao Paulo) am vergangenen Donnerstag überstanden hatte, trafen sich alle 30 SR – davon 19 zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen – und 8 Observer und Instruktoren in Rio in einem Hotel nahe des Flughafens. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde die Gruppe in einer vierstündigen Fahrt mit zwei Bussen ins ca. 200km entfernte Búzios gebracht, wo am Freitag (29.07.) ein fünftägiges Schiedsrichter-Trainingscamp begann.
Auf dem Weg dorthin erfuhr ich die Bestätigung, dass sämtliche Erzählungen über die ärmsten Stadtbezirke Rios der Wahrheit entsprechen – der Hinweis, diese Bezirke insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit zu meiden, hat äußerste Berechtigung und das obwohl wir diese visuelle Erfahrung schon am Nachmittag und auch nur auf einer der Hauptstraßen machen durften. Der Begriff “Lagerfeuer” bekommt hier eine ganz andere Bedeutung und ist durchaus als an jeder Straßenecke anzusehen. Im Fernsehen wird davon nicht allzu viel zu sehen sein, dennoch war es eine erste sehr interessante Erfahrung über “Land und Leute” in Rio de Janeiro.
Zurück zum Wesentlichen und damit auf die Inhalte der ersten beiden Tage des Camps. Alle Tage beginnen mit einem 45-60 minütigen Sportworkout. Nach dem Frühstück stehen Themenblöcke, die basketballrelevanten Bezug haben, mit solchen, die weniger mit dem Basketball zu tun haben, in Abwechslung. Es werden die am Turnier teilnehmenden Teams gescoutet hinsichtlich ihrer Offensive, ihrer Defensive, ihrer “Keyplayers”. Die sich damit ergebenen SR-Technik relevanten Aspekte werden herausgearbeitet. Kommunikation sowie Teambuilding-Maßnahmen, aber auch psychologische Themen stellen weitere Lehrgangsinhalte dar. Das alles erfolgt häufig in Videoarbeit und vor allem mit sehr viel Interaktion zwischen den Schiedsrichtern in kleineren Gruppen (6-10 SR). Das Tagesprogramm endet meistens gegen 20:00 Uhr, so dass auch noch ausreichend Zeit für Privates bleibt.
Wettertechnisch ist es zwar sehr mild, insbesondere für die Winterzeit, wir befinden uns ja südlich des Äquator, aber sehr viel Regen lässt doch das allgemeine Bild Brasiliens etwas “verwässern” – ich hoffe auf die nächste Woche, wenn wir dann wieder in Rio am Copacabana- oder Ipanema-Strand die Sonne und andere schön anzuschauende Dinge neben den sportlichen Highlights genießen können….
Viele Grüße nach Brandenburg
Robert