Neue Schiedsrichter für den Brandenburgischen Basketball-Verband

Am ersten Märzwochenende fand der zweite DBB-Schiedsrichterlehrgang der Lizenzstufe E dieser Saison statt. Die 21 Teilnehmer aus den sechs Vereinen USV Potsdam, RedHawks Potsdam, SSV Lok Bernau, Red Eagles Rathenow, Oranienburger BV und Eisenhüttenstädter BV 1971 erwartete im Sport- und Bildungszentrum Lindow ein intensives und lehrreiches Wochenende, welches, um schon einmal vorwegzugreifen, am Sonntag sehr erfolgreich enden würde.

Begrüßt wurden sie von Lehrgangsleiter Mathias Weege und seinen brandenburgischen Referentenkollegen Marko Ulrich und Rocco Pietsch sowie Neureferent Jonathan Xander aus Berlin.

Die Erfahrung aus den letzten Lehrgängen hatte gezeigt, dass es sinnvoll ist, wieder etwas mehr Theorieeinheiten anzubieten. In der Teilnehmerrunde und gemeinsam mit den erfahrenen Referenten lässt sich schließlich das basketballerische Regelwissen besser erlernen als zuhause beim einsamen E-Learning.

Der Freitagabend startete aber erst einmal nach einer kleinen Kennenlernrunde mit einer zweistündigen Praxiseinheit in der Halle. Angeleitet von Marko Ulrich übten die Teilnehmer den Gebrauch der Pfeife, also einen lauten und kurzen Pfiff, sowie das Anzeigen von Regelübertretungen und Fouls. Es lohnt sich, diese Trainingseinheit gleich zu Beginn des Lehrgangs durchzuführen, um Automatismen zu entwickeln und dadurch später in Spielsituationen den Fokus auf das Treffen von Entscheidungen legen zu können. Viel Zeit vor der verdienten Nachtruhe bliebt nicht mehr, als alle die Sporthalle um dreiviertel zehn verließen.

Am frühen Samstagvormittag, nach gemeinsamem Frühstück, fanden sich Teilnehmer und Referenten im großen Seminarraum ein, um das Theoriewissen zu festigen und zu erweitern. Mathias Weege präsentiert die Grundlagen der Regeln – u.a. Zustand des Balls, Ballkontrolle, und Wechselnder Ballbesitz. Anschließend besprach Jonathan Xander mit den Teilnehmern einige Zeitregeln. Es folgte ein sehr wichtiges Thema: das Bewerten von Kontakten. Bevor es mit der Theorie losging, zeigte Mathias Weege den Teilnehmern ein Video mit dem „Pfiff der Woche“ vom DBB, das auch in einem bekannten Basketballforum heiß diskutiert wurde. Alle musste sich entweder für Defensiv-Foul, Offensiv-Foul oder No-Call entscheiden, wobei nur ein Drittel richtig lag. Mit dem neu gewonnenen Wissen zur Kontaktbewertung gab es dann am Ende der Lehreinheit eine zweite Entscheidungsmöglichkeit: hier trafen fast alle Teilnehmer die richtige Entscheidung.

Um Kontaktsituationen gut bewerten zu können, braucht es eine gute Schiedsrichtertechnik. Diese präsentierte Rocco Pietsch im Anschluss und kurz vor der Mittagspause. Bei der Schiedsrichtertechnik geht es u.a. darum, dass sich beide Schiedsrichter das Spielfeld aufteilen mit dem Ziel, dass nur ein Schiedsrichter das Spielgeschehen um den Ball beobachtet. Des weiteren werden die Zuständigkeiten für die Linien und die Korbwertungen besprochen.

Der Samstagnachmittag und -abend fand dann ausschließlich in der Sporthalle statt, unterbrochen nur vom Abendessen. Zumeist von zwei bis drei Referenten betreut, praktizierten die Teilnehmer verschiedene Übungsformen, die nach und nach immer komplexer wurden, bis hin zum Leiten von Spielen auf dem Halb- und später dann auf dem ganzen Feld. Es war gut zu beobachten, wie sich die Teilnehmenden immer weiter verbesserten. Der Samstag ist immer der anstrengendste Tag des Wochenendes. Trotzdem hatten einige noch Lust, ein wenig auf die Körbe zu werfen, beaufsichtigt durch einen erwachsenen Teilnehmer, sodass die Referenten schon den Abend einleiten konnten.

Am Sonntagvormittag standen noch einige Theoriethemen auf der Agenda: Fouls und ihre Strafen, 24-Sekunden, Goaltending und Stören des Balls, die von Jonathan Xander und Rocco Pietsch präsentiert wurden. Wie in den letzten Jahren üblich, besprach dann Marko Ulrich mit den Teilnehmern das Schiedsrichtern in Brandenburg. Es werden die Fragen geklärt, wie man zu Spielen kommt, was es an Geld gibt oder was alles vor dem Spielbeginn beachtet werden muss. Das letzte Thema des Tages waren schließlich die Mini-Regeln. Da die meisten Teilnehmer recht jung sind, werden sie auch Spiele der Minis leiten. Hier gibt es teilweise abweichende Regeln und auch der Umgang mit Spielern, Trainern und Eltern ist eher anspruchsvoll.

Der folgende Regeltest war dann recht erfolgreich, die vielen theoretischen Lehreinheiten haben sich also gelohnt: Von den 21 Teilnehmer haben 19 den Regeltest geschafft und können somit für den Rest der Saison ihre ersten Spielen leiten.

Am Nachmittag ging es dann noch darum, möglichst viel in der Halle zu üben. Auf dem ganzen Feld konnten alle Teilnehmenden zweimal 10 Minuten Spiele leiten. Alle Referenten beobachteten, korrigierten teilweise und gaben den Schiedsrichtern nach jedem Spiel persönliches Feedback.

Die Schiedsrichterkommission gratuliert den 19 neuen Schiedsrichtern und wünscht viel Freude beim Leiten von Spielen. Und wichtig: Am besten gleich loslegen – von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen unterstützt.

Und dann: Viel üben!

berichtet von: Mathias Weege