Außerordentlicher Verbandstag in Bernau beschließt umfangreiche Reformen

Am vergangenen Samstag begrüßte Präsident Rico Witschas die Delegierten der Vereine, sowie Ehrenpräsident Carsten Preuss, und Michael Sendzik, der ein Grußwort von DBB-Präsident Ingo Weiss übermittelte, zum außerordentlichen Verbandstag des Brandenburgischen Basketball Verbandes in Bernau.

Ja zu Veränderungen! So lässt sich die Stimmung des außerordentlichen Verbandstags kurz zusammenfassen. Präsident Rico Witschas, der seit letztem Jahr im Amt ist, hatte im Vorhinein umfassende Reformen angekündigt. Der Wille zu Veränderungen spiegelte sich bereits in der Tagesordnung wider. Dort waren unter Punkt neun immerhin zehn Anträge vorgesehen. Die 20 anwesenden Vereine zeigten sich gegenüber den Plänen des Präsidiums positiv gestimmt.

Vor allem mit der Änderung der Satzung und der Geschäftsordnung begibt sich der Verband auf neue Wege. Mit der neuen Satzung will das Präsidium vor allem eine Erhöhung der Flexibilität der Verbandsarbeit bei gleichzeitig mehr Kontinuität erreichen. Das meint unter anderem: Jährlich stattfindende Verbandstage und eine Verlängerung der Amtszeit der Präsidiumsmitglieder von zwei auf nun drei Jahre. Diese Vorschläge kamen bei den Anwesenden sehr gut an. Von insgesamt 69 Stimmen, die den 20 Vereinen zur Verfügung standen, entfielen 62 auf die Neufassung der Satzung bei zwei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. Damit wurde der Weg für eine Neuausrichtung des Verbandes geebnet.

Diese Erneuerung sieht auch eine Neustrukturierung des Präsidiums vor. Bisher waren in diesem leitenden Gremium zwölf Mitglieder versammelt. Das neue Präsidium besteht nun nur noch aus sechs Personen. Grund für diese Verschlankung ist eine breitere Verteilung der Aufgaben. Fünf Ressorts sind nun vorgesehen, die jeweils Referenten unter sich versammeln, die für konkrete Bereiche innerhalb des Ressorts zuständig sind. Hier wurden größtenteils altbekannte Gesichter in die neuen Aufgabengebiete gewählt. Neu im Präsidium ist Martin Berg, der in Abwesenheit gewählt wurde. Der Sportökonom ist nun für den Sektor Finanzen zuständig und soll sich vor allem um das Sponsoring und die Vermarktung von größeren Events kümmern.

Praesidium_GS_2016-2

Hier eine Übersicht zu den neuen Rollen im Verband:

Jugend- und Breitensport: Rene Swat
Sportorganisation: Uwe Schreiber
Schiedsrichter: Marko Ullrich
Sportentwicklung: Jan Heide
Finanzen: Martin Berg

Auch eine neue Geschäftsordnung wurde beim Verbandstag in Bernau mit 67 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen verabschiedet. Diese sieht vor allem die Arbeit in Kommissionen und Arbeitsgruppen vor, die einzeln für verschiedene Projekte berufen werden können. Zudem wurden alle weiteren Anträge angenommen – bis auf den unbegrenzten Aushilfseinsatz in Jugendligen. Hier gab es 57 Nein-Stimmen. Neu in der Spielordnung ist eine Strafe für ein zweimaliges Nicht-Wahrnehmen des Aufstiegsrechtes: Nach zunächst einigen Diskussionen wurde die Sanktionierung von 300 Euro positiv aufgenommen, wenn ein Team zweimal auf einen Aufstieg verzichtet. Damit wurde auf den in letzter Zeit häufiger auftretenden Fall reagiert, dass einige Teams ihr Aufstiegsrecht in die nächst höhere Liga nicht wahrnahmen.

Sportlich stand beim Verbandstag vor allem die neue Spielform von Fiba 33 im Mittelpunkt – quasi ein Drei gegen Drei mit einem Schiedsrichter und einer Angriffszeit von nur zwölf Sekunden. Diese neue Spielform soll bereits ab der kommenden Saison 2016/2017 in den Nachwuchsligen der Mädchen eingeführt werden, um den Teams mit wenigen Spielerinnen einen Spielbetrieb zu ermöglichen. Noch-Breitensportwart Rene Swat und Präsident Rico Witschas schwärmten neben der sportlichen Attraktivität auch von der möglicherweise finanziellen Strahlkraft des Events in puncto Sponsoring.

Alles in Allem lag nach knapp drei Stunden knackiger Sitzung ein gelungener Verbandstag hinter den Beteiligten. Ein neuer Wind, der auf breite Zustimmung traf, weht nun durch den Verband. Anschließend besuchten die meisten Vereinsvertreter noch das Pokalfinale der Herren. Hier traf Landesliga-Meister Red Dragons Königs Wusterhausen II auf den Bezirksliga-Champion Strausberg Mustangs. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit setzten sich die Red Dragons vor allem im vierten Viertel immer weiter ab und siegten letztlich verdient mit 75:58.

Ein herzliches Dankeschön geht an den SSV Lok Bernau, der als Ausrichter für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen sorgte.