Leo Schieck als Finalschiedsrichter bei JtfO

Beitrag von Leonhard Schieck

„Willkommen beim Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia!“
Mit diesen Worten, von Anne Panther, wurde mir zum ersten Mal so richtig bewusst, wo ich eigentlich bin.

Ich hatte die große Ehre, vom 18. bis 21. Mai 2025 als Schiedsrichter beim JtfO-Bundesfinale tätig zu sein und das als Vertreter des Landesverbandes Brandenburg durch deren Nominierung. Auch wenn ich zunächst ohne eine:n Brandenburger Kolleg:in angereist war, stellte das kein Problem dar. Ich kannte die nominierten Berliner Schiedsrichter bereits gut, was den Einstieg erleichterte. Zudem war es unglaublich spannend, zusätzlich Kolleg:innen aus ganz Deutschland kennenzulernen.

Der Auftakt der Sichtungsmaßnahme begann am Sonntagabend mit einem Eröffnungstreffen, das von niemand Geringerem als Anne Panther geleitet wurde. Neben ihr waren auch Aleksandra Pawlik, Steve Bittner, Nermin Hodzic, Dennis Sirowi, Carsten Straube, Christian Pott, Sascha Jansen und Jörg Gitzler als Schiedsrichter:innen-Coaches vor Ort.
Nach dieser Vorstellungsrunde der Coaches und unserer eigenen Vorstellung ging es direkt ins Bett, um ausgeschlafen in den ersten Tag zu starten.

Bildquelle/n: L. Schieck, JtfO, DBB

Am Montag startete das Bundesfinale gleich mit voller Intensität. Wir wurden in 4er-Gruppen eingeteilt und reisten von Halle zu Halle, um verschiedene Spiele zu leiten. Diese Gruppenstruktur war eine hervorragende Möglichkeit, sich schnell kennenzulernen, voneinander zu lernen und sich aufeinander einzustellen.

Mein erstes Spiel hatte es direkt in sich: Baden-Württemberg gegen Nordrhein-Westfalen in der Kategorie WK II männlich (U18). Ohne große Vorbereitung ging es hinein ins Spiel und das auf sehr hohem Niveau. So waren viele Spieler der bba Ludwigsburg (NBBL) vertreten. Ich wurde sofort gefordert und erhielt im Anschluss wertvolles Feedback von Steve Bittner und Aleksandra Pawlik. Dieses Spiel bleibt mir besonders in Erinnerung, denn es war mein NBBL-First-Timer, auf den ich mit großer Freude zurückblicke.
Im weiteren Verlauf des Tages leitete ich auch Spiele in den Kategorien WK I weiblich (U16) und WK II weiblich (U18).

Auch wenn der technische Anspruch in diesen Spielen etwas geringer war, bot sie die Gelegenheit, den Fokus gezielt auf das Gamemanagement zu legen – ein Bereich, den ich schon in meiner ersten Oberliga-Saison als besonders entscheidend kennengelernt habe, der aber im Spielverlauf leicht vernachlässigt werden kann. Sascha Jansen und Dennis Sirowi gaben mir hierzu sehr praxisnahe Hinweise, die mir in zukünftigen Spielen weiterhelfen werden.
Nach insgesamt acht Kurzspielen war der Montag eine echte Herausforderung – körperlich wie mental. Beim Zwischenmeeting am Abend erkannte auch Anne Panther unseren Einsatz an, machte aber gleichzeitig klar, dass sie für Dienstag wieder volle Leistungsbereitschaft sehen möchte. Wie ich finde; ein fairer Anspruch.

Am Dienstag stand ich erneut auf dem Feld, diesmal unter Beobachtung von Christian Pott. Erneut leitete ich Spiele in den weiblichen WK-Kategorien. Trotz der Müdigkeit vom Vortag konnte ich mich durchsetzen und wurde für ein Halbfinalspiel in der WK II weiblich nominiert – eine riesige Freude und Bestätigung meiner Leistung.
Am Abend ging es zum gemeinsamen Abschlussessen. Die Müdigkeit war bei allen spürbar, schließlich lagen bereits über 14 Spiele in den Beinen. Dennoch war die Spannung erkennbar, denn die Finalnominierungen standen noch aus. Die Coaches ließen sich Zeit – verständlich, da es intern wohl noch intensive Diskussionen gab. Nach der Essensbestellung war es dann so weit. Die Nominierungen wurden bekannt gegeben und ich wurde für das Spiel um Platz 3 in der Kategorie WK II männlich nominiert. Eine tolle Ehre, die ich mit Dankbarkeit angenommen habe.

Der Mittwoch brachte das abschließende Highlight: das Spiel um Platz 3, Berlin gegen Sachsen. Berlin dominierte klar, aber das Spiel hatte dennoch NBBL-Niveau und war damit ein würdiger Abschluss meines Einsatzes. Mit einem breiten Grinsen ging ich vom Feld und beendete damit das letzte Spiel dieser Sichtungsmaßnahme.

Rückblickend war meine Teilnahme am Bundesfinale eine unglaublich lehrreiche, fordernde und bereichernde Erfahrung. Besonders der ausführliche Coachingbericht hilft mir nun, meine eigene Entwicklung gezielt voranzutreiben. Es ist wie bei jeder Coachingmaßnahme: Man muss die für sich wichtigsten Aspekte mitnehmen und daran arbeiten, um als Schiedsrichter:in besser zu werden.

Jetzt heißt es für mich, Pfeife in der Sonne trocknen lassen und Kraft tanken, um in der nächsten Saison wieder mit voller Energie anzugreifen.

Ein großes Dankeschön geht an die Schiedsrichterkommission Brandenburg, die mir diese Erfahrung und einen würdigen Abschluss meiner ersten Oberliga-Saison ermöglicht hat. Ich kann nur jedem empfehlen: Wenn sich die Gelegenheit bietet, bei JtfO als Schiedsrichter:in dabei zu sein – unbedingt nutzen!