„Erfahrungsorientiertes Lernen“ – Der DBB bildet Schiedsrichterausbilder weiter
Ein Erlebnisbericht von Mathias Weege
Unter der Federführung des türkischen Basketballverbands hat der Deutsche Basketball Bund (DBB), gemeinsam mit den Nationalverbänden Frankreichs und Italiens, ein neues und modernes Schiedsrichterausbildungskonzept erarbeitet. Dieses wird in den nächsten Jahren von den vier beteiligten Ländern angewendet und später an andere Nationalverbände weitergegeben werden.
Darüber hinaus hat der DBB eine neue Schiedsrichterordnung beschlossen, mit der die Lizenzstufen neu geregelt werden: www.basketball-bund.de/dbb/amtliche-mitteilungen/dbb-bundestag (Bundestag 2017 in Lübeck). Es wird weiterhin fünf Lizenzstufen geben, wobei Umfang und Inhalt der Ausbildung vom DBB festgelegt wird. Alle Lizenzen werden nun DBB-Schiedsrichterlizenzen sein – auch die LSE-Lizenz. Um eine einheitliche Ausbildung von Schiedsrichtern unter Berücksichtigung des neuen Ausbildungskonzeptes zu gewährleisten, werden die Schiedsrichterlehrgänge zukünftig von DBB-lizenzierten Ausbildern durchgeführt.
Dazu bietet der DBB in den nächsten Jahren Wochenendlehrgänge an, bei denen sich Referenten der verschiedenen Landesverbände zu DBB-Schiedsrichterausbildern weiterbilden lassen können. So auch vom 20. bis 22. April in Berlin-Wilmersdorf. Vom Brandenburgischen Basketball Verband nahmen Marko Ulrich, Danny Püschel, Daniel Taupitz und Mathias Weege die Einladung des DBB ins Park Inn Radisson gerne an. Vor Ort kamen sie mit vier Kollegen aus Berlin sowie 17 weiteren Schiedsrichter aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen und verbrachten ein äußerst interessantes und abwechslungsreiches Wochenende.
v.l.n.r.: Patrick Müller (Berlin), Lars Lottermoser (DBB), Bernd Michael (Berlin), Danny Püschel,
Jochen Böhmcker (Berlin), Mathias Weege, Mustafa Erdogan (Türkei), Marko Ulrich,
Daniel Taupitz, Michael Geisler (DBB), Armin Mutapcic (Berlin)
Die anfängliche Skepsis bezüglich der Neuausrichtung der Schiedsrichterausbildung wich im Laufe des Wochenendes. Vielmehr war der Lehrgang sehr informativ und motivierend. Dazu beigetragen hat vor allem der türkische Lehrgangsleiter Mustafa Erdogan, der hauptsächlich über „Erfahrungsorientiertes Lernen“ referierte und immer wieder kleine Team-Building- Übungen und Rollenspiele einstreute. Anstatt Frontalvorträgen zu lauschen wurden die Teilnehmer spielerisch in die Erarbeitung von Themen eingebunden – ganz so, wie sie es später mit angehenden Schiedsrichtern auch praktizieren sollen. Am Sonntag hatten sie schließlich eine Stunde Zeit, ihr erworbenes Wissen anzuwenden, indem sie in Teamarbeit einen 1-tätigen LSE-Lehrgang nach DBB-Vorgaben konzipierten und den anderen Teilnehmern vorstellten. Die Freizeit kam natürlich auch nicht zu kurz: Den Samstagabend verbrachten die 25 Teilnehmer mit den Referenten gemeinsam in einem nahegelegenen Biergarten. Hier konnten sie sich bei über ihre Erfahrungen in der Schiedsrichterausbildung austauschen und auch das beim Lehrgang Erlebte Revue passieren lassen.
Bei ihrer Klausurtagung im Juni wird sich die Brandenburgische Schiedsrichterkommission über die Neuausrichtung der Schiedsrichterausbildung austauschen und hoffentlich einen guten LSE-Lehrgang konzipieren.