Landesverbandsturnier in Hamburg für BBV-Jungs 2012

Im Jahr 2022 entschieden wir uns im Brandenburgischen Basketball-Verband, die Talentförderung im Rahmen des BBV-Landeskadersystems auszuweiten. Künftig sollen die Jahrgänge nicht nur ein Jahr, sondern bis zu drei Jahre intensiv begleitet und gefördert werden, bis sie an der ersten Zielmaßnahme “PfT – Perspektive für Talente” teilnehmen, der ersten zentralen Sichtung des Deutschen Basketball Bundes. Dieser Ansatz wurde seit etwa einem Jahr unter der Leitung von Matthias Korn (Präsidiumsmitglied Leistungssport) und mit der Anstellung von Landestrainer Sebastian Ludwig am 15.12.2023 intensiv vorangetrieben.

Am vergangenen Wochenende, vom 18. bis 20. Oktober 2024, nahm unsere männliche Landesauswahl (Jg. 2012) unter der Leitung von Landestrainer Sebastian Ludwig an einem Landesauswahlturnier in Hamburg teil. Unterstützt wurde das Team von Co-Trainerin Anja Hoffmann. Diese Maßnahme spiegelt den oben beschriebenen Ansatz gut wider, denn dieser Jahrgang hat nun noch ein volles Jahr Zeit, bevor er am PfT im Jahr 2025 teilnimmt. Bis dahin können die Jungs in verschiedenen Lehrgängen ihr Können weiter verbessern und, noch wichtiger, das Gelernte in ihren Vereinen festigen. Eine Ausgangslage, die den Landesauswahljahrgängen der letzten Jahre nicht vergönnt war und auf die wir sehr stolz sind.

Unsere BBV-Jungs: Orhan Can (USV Potsdam), Anton Hemker (USV Potsdam), Roman Hoffmann (SSV Lok Bernau), Benedikt Vorpahl (SSV Lok Bernau), Taron Ehrlich (SSV Lok Bernau), Anton Hartmann (SSV Lok Bernau), Matts Rothkegel (SSV Lok Bernau), Bero Meschzan (BBC Cottbus), Erwin Krause (BBC Cottbus), Henri Buzzioi (WSG Fürstenwalde), Jounes Mammeri (SV Stahl Hennigsdorf), Billie Hausmann (Kings & Queens)

Turnierverlauf

Die Reise begann am Freitagnachmittag mit einem pünktlichen Treffen der Mannschaft am Berliner Hauptbahnhof, gefolgt von einer entspannten Ankunft in Hamburg und einem gemeinsamen Abendessen. Nach dem Check-in im Hotel „Wälderhaus“ hieß es für die jungen Basketballtalente frühzeitig zur Ruhe zu kommen, um am nächsten Tag fit zu sein.

Der Samstag brachte gleich drei herausfordernde Spiele mit sich. Das Team musste sich nacheinander gegen die zweite Berliner Auswahl (31:99), die zweite Hamburger Auswahl (41:90) und die erste Berliner Auswahl (32:83) geschlagen geben. Trotz der deutlichen Niederlagen standen der Lerneffekt und das Sammeln von Erfahrungen klar im Vordergrund.

Am Sonntag folgte das letzte Spiel gegen Hamburg 1, welches mit 34:63 ebenfalls verloren ging. Im Anschluss trat die Mannschaft die Rückreise nach Berlin an und erreichte den Hauptbahnhof gegen 19:20 Uhr.

Positive Eindrücke trotz Niederlagen

Trotz der Ergebnisse gab es zahlreiche positive Aspekte, die das Turnier zu einem Erfolg machten. Besonders hervorzuheben ist die starke Teamchemie – sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. Alle Spieler, unabhängig von ihrem Verein, haben sich hervorragend integriert und trugen zu einem guten Miteinander bei. Zudem konnte die Mannschaft viel aus den Spielen gegen die starken Gegner lernen, was nicht nur den Spielern selbst, sondern auch ihren Heimatvereinen zugutekommen wird.

Wir haben zwar deutlich gegen jeden Gegner verloren, was hauptsächlich darauf zurückzuführen war, dass wir körperlich unterlegen waren und entsprechend physisch das Nachsehen hatten. Zudem waren die Berliner und Hamburger Teams technisch (sehr gute Arbeit in den Vereinen) und taktisch (1x Training pro Woche als Landesauswahl) besser ausgebildet. Dennoch haben wir im Laufe des Turniers gelernt, besser mit dem Druck der Gegner umzugehen und der größeren Physis standzuhalten. Es war motivierend zu erkennen, dass auch stärkere Teams letztlich „nur“ Basketball spielen und „mit Wasser kochen“. Gleichzeitig wurde klar, dass es noch viel Arbeit gibt und dass es Spieler in Deutschland gibt, die aktuell deutlich weiter sind als wir.

Eine wichtige Erkenntnis war, dass unsere Jungs trotz der Niederlagen niemals aufgegeben haben. Es wurde deutlich, dass “Stadtstaaten” wie Berlin und Hamburg derzeit nicht unser Maßstab sind. Um die Leistungsspitze zu fördern und die Lücke langfristig zu verkleinern, müssen wir in der Breite (in den Vereinen und in den Kadertrainings) noch bessere Arbeit leisten, insbesondere technisch und athletisch. Aktuell findet zu wenig Leistungssport statt, und es braucht ein generelles Verständnis: und Commitment: Wir wollen und brauchen Leistungssport in Brandenburg! Dafür muss auch überprüft werden, ob der aktuelle Spielmodus dem Leistungssport gerecht wird, bzw. welche Alternativen es gibt. Zusätzlich sollten Bildungsmöglichkeiten für Vereinstrainer, wie „Coach the Coach“ und Trainerfortbildungen, stärker wahrgenommen werden. Alle Vereine sollten die Landesauswahl unterstützen, indem sie Spieler regelmäßig entsenden und Terminkonflikte vermeiden.

Abseits des Spielfeldes wurde das Turnier durch eine ausgezeichnete Organisation abgerundet. Die Unterbringung im Hotel und die Verpflegung vor Ort waren hervorragend. Dies trug wesentlich zu einer gelungenen Turniererfahrung bei.

Stimmen zum Turnier

Landestrainer Sebastian Ludwig zeigte sich trotz der Ergebnisse zufrieden:

„Wir fahren mit großartigen gesammelten Eindrücken zurück nach Brandenburg und durften gegen starke Gegner viel lernen. Die Erkenntnisse wollen wir im Landesverband teilen. Ich denke, die Spieler konnten viel mitnehmen, was auch die Mannschaften in den Heimvereinen befruchten wird. Ein großes Dankeschön an den Hamburger Basketball Verband für die Einladung, sowie an Alexander May und Team für die hervorragende Organisation und das schöne Turnier. Danke auch an das Hotel Wälderhaus und die Mensa Elbinsel-Schule für die gastliche Freundlichkeit. Wir kommen gern wieder!“