Neue Schiedsrichter für den Brandenburgischen Basketball-Verband
geschrieben von: Carsten Jagla
Mitte Oktober fand der erste DBB-Schiedsrichterlehrgang der Lizenzstufe E dieser Saison statt. Die 22 Teilnehmer:innen aus neun Vereinen erwartete im Sport- und Bildungszentrum Lindow ein intensives und lehrreiches Wochenende, welches, um schon einmal vorwegzugreifen, am Sonntag sehr erfolgreich enden würde. Besonders erfreulich war, dass unter den Teilnehmer:innen auch vier Personen vom „SV Stahl Hennigsdorf“ und damit ein neuer Verein im Brandenburgischen Basketball, mit dabei waren.
Begrüßt wurden alle von Lehrgangsleiter Carsten Jagla und seinen Referentenkollegen Marko Ulrich und Jonathan Xander sowie Neureferent Lorenz Falk der, zusammen mit Jonathan, seit diesem Sommer lizensierter Schiedsrichter-Ausbilder ist.
Der Freitagabend startete nach einer kleinen Kennenlernrunde mit einer zweistündigen Praxiseinheit in der Halle. Angeleitet von Marko übten die Teilnehmer:innen den Gebrauch der Pfeife, also einen lauten und kurzen Pfiff, sowie das Anzeigen von Regelübertretungen und Fouls. Es lohnt sich, diese Trainingseinheit gleich zu Beginn des Lehrgangs durchzuführen, um Automatismen zu entwickeln und dadurch später in Spielsituationen den Fokus auf das Treffen von Entscheidungen legen zu können. Viel Zeit von der verdienten Nachtruhe blieb nicht mehr, als alle die Sporthalle um halb zehn verließen.
Der Samstag war eine organisatorische Herausforderung für alle, da die Sporthalle nicht so zur Verfügung stand wie erhofft. Nach dem gemeinsamen Frühstück startete Jonathan mit einer Theorieeinheit zum Schwerpunkt-Thema Schiedsrichtertechnik, gefolgt von einer ersten Praxiseinheit dazu. Weiterhin wurden Regelübertretungen, wie Rückspiel und Schrittfehler gezeigt und schnelle Entscheidungen trainiert. Noch vor der Mittagspause ging es wieder in den Seminarraum, wo Carsten die Grundlagen der Regeln präsentierte.
Nach der Mittagspause besprach Lorenz mit den Teilnehmer:innen die Zeitregeln, gefolgt von dem Thema „Bewerten von Kontakten“. Hier wurde viel Videomaterial genutzt und es zeigte sich mal wieder, dass es viel einfacher ist, am Bildschirm Entscheidungen zu treffen als auf dem Feld.
Der Samstagnachmittag und -abend fand dann ausschließlich in der Sporthalle statt, unterbrochen nur vom Abendessen und einer kleinen Feedback-Session. Zumeist von zwei bis drei Referenten betreut, praktizierten die Teilnehmer:innen verschiedene Übungsformen, die nach und nach immer komplexer wurden, bis hin zum Leiten von Spielen auf dem Halb- und später dann auf dem ganzen Feld. Es war gut zu beobachten, wie sich die Teilnehmenden immer weiter verbesserten.
Der Samstag war auch dieses Mal wieder der anstrengendste Tag, was in der Feedback-Einheit von den Teilnehmer:innen verdeutlicht wurde. Aber auch das Erkennen von Regelübertretungen und die Beurteilung von Kontakten auf dem Feld wurde als schwierig empfunden, was für die Referenten keine Überraschung darstellte.
Am Sonntagvormittag standen noch einige Theoriethemen auf der Agenda: Fouls und ihre Strafen, 24-Sekunden, Goaltending und Stören des Balls, die von Jonathan und Lorenz präsentiert wurden. Wie in den letzten Jahren üblich, besprach dann Marko Ulrich mit den Teilnehmer:innen das “Schiedsrichtern in Brandenburg”. Es werden die Fragen geklärt, wie man zu Spielansetzungen kommt, was es an Geld gibt oder was alles “Rund um das Spiel” beachtet werden muss. Das letzte Thema des Tages waren schließlich die Mini-Regeln. Da ein Großteil der Teilnehmer:innen zwischen 13 – 17 Jahren alt ist, werden sie auch Spiele der Minis leiten. Hier gibt es teilweise abweichende Regeln und auch der Umgang mit Spielern, Trainern und Eltern ist eher anspruchsvoll.
Der folgende Regeltest war ein voller Erfolg.
Die vielen theoretischen Lehreinheiten hatten sich also gelohnt: Alle 22 Teilnehmer:innen schafften es, den Regeltest zu bestehen und können den Rest der Saison ihre ersten Spielen leiten.
Am Nachmittag ging es dann noch darum, möglichst viel in der Halle zu üben. Auf dem ganzen Feld konnten alle zukünftigen Schiedsrichter:innen mindestens einmal 10- und einmal 5-Minuten-Spiele leiten. Alle Referenten beobachteten, korrigierten teilweise und gaben den Schiedsrichter:innen nach jedem Spiel persönliches Feedback.
Die Schiedsrichterkommission gratuliert den 22 neuen Schiedsrichtern:innen und wünscht viel Freude beim Leiten von Spielen. Und wichtig: Am besten gleich loslegen – von erfahrenen Kolleg:innen unterstützt. Und: Viel üben!